Experten bezeichnen das Phänomen als „Compassionate Stress“
Stress wie Gähnen könne ansteckend sein, berichtete die DPA unter Berufung auf die Ergebnisse einer deutschen Studie.
Ihre Autoren vom Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig und ihre Kollegen von der Technischen Hochschule Dresden haben herausgefunden, dass, wenn ein Mensch einen anderen in einer Stresssituation beobachtet, sein Körper das Stresshormon Cortisol ausschüttet.
Experten bezeichnen das Phänomen als „compassionate stress“.
Für die Studie setzten die Forscher 151 Personen Stressoren aus – verschiedenen Umweltfaktoren, die den Körper belasten, wie etwa komplexe Kopfrechnungen oder Vorstellungsgespräche.
Die Testpersonen wurden paarweise kombiniert, entweder mit einem geliebten Menschen oder einem Fremden des anderen Geschlechts, der sie im „echten Leben“ durch einen Einwegspiegel oder durch eine Live-Videoübertragung beobachtete.
Insgesamt berichteten 26 Prozent der Beobachter von einem „signifikanten Anstieg“ des Cortisolspiegels.
Insbesondere betrug der Anstieg 40 Prozent, wenn die Testperson ein geliebter Mensch war, im Vergleich zu 10 Prozent bei einem Fremden, und 30 Prozent bei „echter“ Beobachtung gegenüber 24 Prozent bei „virtueller“ Beobachtung.
„Das bedeutet, dass sogar Fernsehsendungen, die uns das Leiden anderer Menschen zeigen, diesen Stress auf uns übertragen“, sagt Veronica Engert vom Forschungsteam.