Die Wasserstände des Rheins, des zweitgrößten Flusses Europas, sind aufgrund steigender Temperaturen und fehlender Niederschläge weiter gestiegen. Die niedrigen Wasserstände hindern viele Schiffe daran, mit voller Kapazität durch die Gewässer zu fahren. Die Copernicus Sentinel-2-Mission hat Satellitenbilder eines Teils des Rheins in der Nähe von Köln aufgenommen. Sie zeigen den krassen Unterschied zwischen August 2021 und August 2022.
Der Rhein, der von den Schweizer Alpen bis zur Nordsee fließt, ist ein wichtiger Schifffahrtsweg für viele Produkte, von Getreide über Chemikalien bis hin zu Kohle. Wenn der Wasserstand sinkt, müssen Frachtschiffe mit reduzierter Ladung fahren, damit sie nicht auf Grund laufen.
Der Wasserstand am Nadelöhr von Kaub bei Frankfurt ist am Montag auf 32 cm (13 Zoll) Tiefe gefallen, gegenüber 42 cm (17 Zoll) letzte Woche. Schiffe benötigen jedoch etwa 1.5 m (5 Fuß), um voll beladen fahren zu können. Das bedeutet, dass die aktuellen Pegel es größeren Schiffen erschweren, durch die Gewässer zu navigieren. Frachtschiffe fahren weiterhin, aber nur mit etwa 25 % bis 35 % der Schiffskapazität.
Die Niedrigwasserstände treten früher als gewöhnlich auf, wobei die niedrigsten Wasserstände typischerweise im September oder Oktober verzeichnet werden. Niedrigere Temperaturen und vorhergesagte Niederschläge, die für diese Woche vorhergesagt werden, könnten dem Rhein jedoch die dringend benötigte Entlastung bieten.
Das Phänomen am Rhein ist nach einem ungewöhnlich heißen und trockenen Sommer, der zu Waldbränden und Wasserknappheit führte, in weiten Teilen Europas verbreitet.
Die Copernicus-Sentinel-2-Satelliten erfassen hochauflösende Bilder, die Informationen über die Bedingungen auf der Erde liefern, wie z. B. Pflanzenwelt, Boden und Küstengebiete. Die Mission besteht aus zwei Satelliten, die beide einen innovativen multispektralen Imager tragen – eine Kamera, die optische Bilder über einen Wellenlängenbereich jenseits des sichtbaren Lichts aufnimmt.