Wissenschaftler der State University of New York in Binghampton haben eine neue Anwendung für alte CDs gefunden, indem sie sie zur Herstellung flexibler tragbarer Biosensoren verwenden, berichtet die Website New Atlas. Als digitale Musikdateien immer beliebter wurden, gerieten CDs in Ungnade. Einige von ihnen können jedoch für ein neues Leben „auferstehen“.
Obwohl CDs hauptsächlich aus Polycarbonat bestehen, enthalten sie eine dünne Schicht reflektierender Folie, normalerweise Aluminium. Bei den sogenannten Gold Compact Discs handelt es sich um das Edelmetall.
Wenn diese CDs entsorgt werden, landet die Goldfolie normalerweise auf der Deponie. Aber auch in flexiblen Biosensoren, die auf der Haut haften, kommen dünne Goldschichten zum Einsatz. Daher stellten sich die Wissenschaftler die Frage, ob sie nicht das Gold aus den CDs für diesen Zweck verwenden könnten.
Sie entwickelten eine Technik, bei der Gold-CDs zunächst 90 Sekunden lang in Aceton eingeweicht werden. Dadurch wird das Polycarbonat zerstört, was zum Lösen der Verbindung zwischen ihm und der Folie führt.
Anschließend brachten die Ingenieure Polyamidband auf die Goldschicht auf und lösten es vom Polycarbonat ab. Aus dieser Schicht werden flexible Schaltkreise geschnitten, um Sensoren herzustellen, die auf der menschlichen Haut haften und wiederholt verwendet werden können.
In Kombination mit anderer Elektronik können sie verwendet werden, um die elektrische Aktivität des Herzens und der Muskeln einer Person zu überwachen, um Laktose-, Glukose-, pH- und Sauerstoffwerte zu messen. Alle Daten können per Bluetooth auf ein Smartphone übertragen werden.
Der gesamte Recyclingprozess dauert nur 20 bis 30 Minuten, erfordert keine teure Ausrüstung und kostet ungefähr 1.50 US-Dollar pro Sensor. Und obwohl dabei Aceton verwendet wird, werden keine giftigen Chemikalien in den Abfallstrom freigesetzt.