Die Europäische Union steht vor einem neuen Kapitel: Die neue Kommission von der Leyen unter Präsidentin Ursula von der Leyen wird am 1. Dezember ihr Amt antreten. Nach einer Abstimmung in Straßburg sprachen die Mitglieder des Europäischen Parlaments dem neuen Kollegium der Kommissare ihr Vertrauen aus und läuteten damit eine ehrgeizige fünfjährige Amtszeit ein.
In ihrer Rede vor dem Europäischen Parlament stellte Präsidentin von der Leyen ihre Vision für Europa vor und betonte dabei die Freiheit als Kernprinzip der Europäischen Union. „Denn der Kampf für die Freiheit verbindet uns als Europäer. Unsere Vergangenheit und unsere Gegenwart. Unsere Nationen und unsere Generationen. Für mich ist dies die Existenzberechtigung unserer Union und heute mehr denn je ihre treibende Kraft“, erklärte sie.
von der Leyen betonte die Bedeutung der Wahrung und Förderung der Freiheit, eine Aufgabe, die sie mit den kommenden Initiativen der Kommission verknüpfte. Der erste große Schritt wird die Einführung des Kompass für Wettbewerbsfähigkeit, ein strategischer Plan zur Stärkung EuropaDie wirtschaftliche Position des Landes weltweit. Der Kompass wird sich auf drei Schlüsselbereiche konzentrieren: die Schließung der Innovationslücke gegenüber den USA und China, die Förderung der Dekarbonisierung bei gleichzeitiger Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit und die Stärkung der Sicherheit durch die Verringerung von Abhängigkeiten.
„Der Kompass wird auf den drei Säulen des Draghi-Berichts aufbauen“, erklärte von der Leyen und skizzierte damit den Fahrplan für die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit Europas.
Ein vielfältiges und erfahrenes Team
Von der Leyen betonte die Vielfalt und das Fachwissen des neuen Kollegiums der Kommissare und drückte ihr Vertrauen in die Fähigkeit ihres Teams aus, sofort durchzustarten. Zu der Gruppe gehören ehemalige Ministerpräsidenten, Minister, Bürgermeister, CEOs, Unternehmer, Journalisten und Vertreter aus ländlichen und städtischen Regionen. Das Team umfasst mehrere Generationen und spiegelt die große Vielfalt und Erfahrung Europas wider.
In einer Pressekonferenz im Anschluss an die Parlamentsabstimmung dankte von der Leyen den Abgeordneten für ihr Vertrauen und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen EU Institutionen. „In den nächsten fünf Jahren wird die europäische Einheit von entscheidender Bedeutung sein. Ich kann das nicht genug betonen (…) Deshalb brauchen wir eine möglichst enge Zusammenarbeit zwischen der Kommission, dem Parlament und dem Rat. Es ist die Partnerschaft, die Europa braucht – und verdient. Mein Team und ich sind diesem Ziel voll und ganz verpflichtet“, erklärte sie.
Ambitionierte Ziele für die ersten 100 Tage
Die Agenda der Kommission für die ersten 100 Tage ist vollgepackt mit Initiativen, die einige der dringendsten Herausforderungen Europas angehen. Zu den sieben Vorzeigeprojekten gehören ein Sauberer Industriedeal herunter ,ein Weißbuch zur europäischen Verteidigung, ein KI-Fabriken Initiative und eine Aktionsplan zur Cybersicherheit für die Gesundheitsinfrastruktur. Darüber hinaus wird die Kommission eine Vision für die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie vorlegen, die Erweiterungspolitik der EU überprüfen und Jugendpolitische Dialoge um der Stimme der jüngeren Generation Europas Gehör zu verschaffen.
Diese Initiativen spiegeln von der Leyens Engagement wider, Themen wie Klimawandel, technologische Innovation und Sicherheit anzugehen. Die Präsidentin betonte auch, wie wichtig es sei, Europas Jugend eine Plattform zu geben, und signalisierte damit einen zukunftsorientierten Regierungsansatz.
Ein Aufruf zur Einheit
Während sich die neue Kommission auf ihren Amtsantritt vorbereitet, bekräftigte von der Leyen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen den EU-Institutionen. „Die europäische Einheit wird von entscheidender Bedeutung sein“, sagte sie und betonte die Bedeutung einer starken Partnerschaft zwischen Kommission, Parlament und Rat.
Mit einer klaren Vision und einem erfahrenen Team ist die Kommission unter Präsident Von der Leyen bereit, die Herausforderungen und Chancen der nächsten fünf Jahre anzugehen und die Voraussetzungen für ein stärkeres und geeinteres Europa zu schaffen.