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Montag Februar 10, 2025
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Französische Medien und Miviludes tragen zur Schaffung eines von Angst erfüllten Umfelds für religiöse Minderheiten bei

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Robert Johnson
Robert Johnsonhttps://europeantimes.news
Robert Johnson ist ein investigativer Reporter, der seit seinen Anfängen über Ungerechtigkeiten, Hassverbrechen und Extremismus recherchiert und darüber schreibt The European Times. Johnson ist dafür bekannt, eine Reihe wichtiger Geschichten ans Licht zu bringen. Johnson ist ein furchtloser und entschlossener Journalist, der keine Angst davor hat, mächtige Menschen oder Institutionen zu verfolgen. Er setzt sich dafür ein, seine Plattform zu nutzen, um auf Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen und die Machthaber zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Miviludes (Mission interministérielle de vigilance et de lutte contre les dérives sectaires) ist die wichtigste Institution des Landes zur Bekämpfung von Sektenrisiken. Sie wurde 2002 gegründet und hat die Aufgabe, Gruppen zu beobachten und zu bekämpfen, die ihrer Ansicht nach eine Gefahr für die öffentliche Ordnung oder die individuellen Freiheiten darstellen. Dennoch ist die Miviludes im Laufe der Jahre aufgrund mangelnder Transparenz zunehmend ins Visier geraten. die sensationslüsterne Rhetorik und die fragwürdigen Methoden. Darüber hinaus pflegt die Organisation eine recht enge Beziehung zu den Medien, wodurch eine Rückkopplungsschleife entstanden ist, die die Ängste der Öffentlichkeit verstärkt und religiöse Minderheiten stigmatisiert.

Als Journalistin habe ich mich schon immer für die Rolle staatlicher Macht interessiert und Menschenrechte und ich habe diese Dynamik aufmerksam verfolgt. Durch eine Reihe von Analysen möchte ich enthüllen, wie die Rhetorik von Miviludes und die unkritische Berichterstattung der Medien den öffentlichen Diskurs in Frankreich geprägt und zur Marginalisierung alternativer spiritueller Praktiken geführt haben. Dieser Artikel ist der Beginn einer Untersuchung dieser komplexen und beunruhigenden Beziehung.

Miviludes: Ein Wachhund oder ein politisches Werkzeug?

Miviludes hat sich als höchste Autorität in Sachen Sektenrisiken in Frankreich präsentiert. Aber ein Bericht von Schweizer Akademikern übt eine sehr vernichtende Kritik an den Methoden der Institution. Miviludes, so der Bericht, stützt sich auf ungenaue Daten, es mangelt ihr an wissenschaftlicher Genauigkeit und ihre Arbeit ist nur begrenzt transparent. Wie kann man die Institution unter diesen Umständen als glaubwürdige Kontrollorganisation betrachten?

 Diese Bedenken wurden vom Senator geäußert Laurence Müller-Bronn im französischen Senat an die  Innenminister zur Ablehnung von Miviludes seine Daten und Methoden offenzulegen. In ihrer Untersuchung wies sie darauf hin, dass eine solche Intransparenz das Vertrauen der Öffentlichkeit untergräbt und Zweifel an der Unparteilichkeit der Institution aufkommen lässt. Die Antworten, die sie erhielt, gingen nicht ausreichend auf diese Bedenken ein und verstärkten den Eindruck, dass Miviludes ohne ausreichende Rechenschaftspflicht operiert.

Die Rolle der Medien bei der Verstärkung von Vorurteilen

Auch die französischen Medien haben dazu beigetragen, die sensationsheischende Rhetorik des Miviludes zu verstärken. Journalisten tendierten dazu, die Institution als Autorität zu bezeichnen und ihre Behauptungen zu reproduzieren, ohne sie einer kritischen Analyse zu unterziehen. Diese unkritische Bezugnahme auf die Institution hat ein Klima der Angst geschaffen, in dem religiöse Minderheiten aufgrund von Einzelfallberichten als gefährliche Sekten dargestellt werden.

Shincheonji-Kirche Jesu

Nehmen wir zum Beispiel die Shincheonji-Kirche Jesu, eine neue südkoreanische religiöse Bewegung, die im In- und Ausland unter scharfe Beobachtung geraten ist. Miviludes in Frankreich hat die Gruppe bereits als potenzielles Sektenrisiko bezeichnet, und die Medien haben diese Warnungen bereits wiederholt.

Ein aktueller Artikel in Le Figaro, „On nous frappait pour chasser Satan“ (17. Januar 2025) ist ein gutes Beispiel für diese Dynamik. Der Beitrag gibt die Aussage eines ehemaligen Shincheonji-Mitglieds wieder und verwendet dramatische Sprache, um die Gruppe als gefährliche Sekte darzustellen. So wird beispielsweise behauptet, den Mitgliedern werde „GERATET, NICHT ZU HEIRATEN, KEINE KINDER ZU HABEN UND SCHWANGERSCHAFTEN ABZUTREIBEN“. Diese Behauptungen werden als Tatsachen dargestellt, haben aber keine unabhängige Überprüfung.

Der Artikel bezeichnet Shincheonji auch als „sulfureuse église“ (schwefelhaltige Kirche) und ihren Führer als „pasteur-gourou et messie autoproclamé“ (Pastor-Guru und selbsternannter Messias). Eine solche Sprache ist negativ und stigmatisiert die Gruppe, ohne eine ausgewogene Perspektive zu bieten. Außerdem stützt sich der Artikel stark auf die Daten von Miviludes und behandelt sie als reine Wahrheit, trotz der gut dokumentierten methodischen Mängel der Institution.

Tabithas Platz

Ein weiteres Beispiel ist Tabitha's Place, eine religiöse Gemeinschaft in Béarn, die seit Jahren unter Beobachtung steht. Ein kürzlich erschienener Artikel in Die Republik Pyrenäen (19. Januar 2025) berichtete über die anhaltenden Versuche der Gruppe, ihr Eigentum zu verkaufen und Frankreich zu verlassen. Der Verkauf ihres Schlosses steht im Mittelpunkt des Artikels, aber er ist so geschrieben, dass er den Eindruck erweckt, die Gruppe sei gefährlich. Er nennt die Gemeinschaft eine „Sekte“ und betont, dass sie „20 Monate lang darum gekämpft haben, das Land zu verlassen“, was impliziert, dass ihre Anwesenheit unerwünscht ist.

Der Artikel erwähnt auch Miviludes, das die Gruppe seit Jahren im Auge behält, aber es gibt keine konkreten Beweise für ein Fehlverhalten. Der Artikel enthält vage Hinweise auf vergangene Kontroversen, genau wie Miviludes.

Zeugen Jehovas

Auch die Zeugen Jehovas waren Gegenstand der Aufmerksamkeit von Miviludes und der Medien. Ein Artikel von L'Est éclair (21. Januar 2025) erzählt ein ehemaliges Mitglied, dass es aus der Gruppe „exkommuniziert“ wurde. Der Artikel beschreibt das interne Disziplinarverfahren der Zeugen, insbesondere die Rolle des „Ältestenkomitees“, als einem „Tribunal“ ähnlich.

Der Artikel enthält zwar die Aussage eines Paares, das die Gruppe verlassen hat, stellt deren Erfahrung jedoch nicht in den größeren Kontext der Religionsfreiheit. Stattdessen stützt er sich auf Miviludes' Charakterisierung der Zeugen als Sektengruppe und verwendet Begriffe wie „rupture sectaire“ (sektiererischer Bruch), um den Bruch des Paares mit seiner Familie zu beschreiben. Eine solche Sprache mag emotional aufgeladen sein, trägt jedoch kaum dazu bei, Licht auf die Praktiken und Glaubenssätze der Gruppe zu werfen.

Eine Rückkopplungsschleife der Angst

Es gibt eine Rückkopplungsschleife zwischen Miviludes und den Medien, die die Ängste und Vorurteile der Öffentlichkeit verstärkt:

1. Die alarmistische Rhetorik der Miviludes:

Miviludes hat Berichte und Stellungnahmen veröffentlicht, die voller Sensationssprache sind. So wird beispielsweise behauptet, dass es während der COVID-19-Pandemie zu einer explosionsartigen Zunahme sektiererischer Risiken gekommen sei. Diese Behauptungen basieren auf anekdotischen Beweisen oder vagen Definitionen dessen, was eine „sektiererische Tendenz“ ausmacht.

2. Medienverstärkung:

 Journalisten haben die Behauptungen von Miviludes oft ohne Hinterfragung kopiert und mit Sensationsschlagzeilen und alarmierender Sprache die Aufmerksamkeit der Menschen erregt. Dies dient dazu, die Position der Institution zu verstärken und ihre Rhetorik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

3. Öffentliche Angst und politischer Druck:

Die Medienberichterstattung schürt die Angst in der Bevölkerung, was wiederum Druck auf die Politiker ausübt, zu handeln. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, in dem die Warnungen von Miviludes genutzt werden, um weitere Maßnahmen gegen religiöse Minderheiten zu rechtfertigen – mit oder ohne konkrete Beweise.

Die Folgen für religiöse Minderheiten

Diese Rückkopplungsschleife hat reale Konsequenzen für religiöse Minderheiten in Frankreich. Shincheonji, Tabitha's Place, Zeugen Jehovas und andere alternative spirituelle Bewegungen werden marginalisiert und stigmatisiert. Sensationsberichte über die Ängste der Öffentlichkeit machen es diesen Gruppen schwer, ihren Glauben frei auszuüben. Dies untergräbt Frankreichs Engagement für die Freiheit der Religion und Glaube, ein Eckpfeiler der Menschenrechte.

Außerdem wirft die unkritische Abhängigkeit der Medien von Miviludes Fragen über die journalistischen Standards in Frankreich auf. Indem sie Sensationsjournalismus über sachliche, ausgewogene Berichterstattung stellen, untergraben Journalisten das Vertrauen der Öffentlichkeit und tragen zur Entstehung einer auf Angst basierenden, gespaltenen Gesellschaft bei.

Den Teufelskreis durchbrechen: Ein Aufruf zur Rechenschaftspflicht

Damit Frankreich weiterhin behaupten kann, Menschenrechte und Glaubensfreiheit zu wahren, müssen sowohl Miviludes als auch die Medien zur Verantwortung gezogen werden:

• Miviludes muss transparent und wissenschaftlich streng vorgehen. Seine Berichte müssen einer unabhängigen Überprüfung unterzogen werden und seine Methoden müssen öffentlich zugänglich sein und einer Überprüfung unterzogen werden können.

• Die Medien müssen bei der Berichterstattung über Sektenrisiken kritischer vorgehen. Journalisten sollten die Gültigkeit der Behauptungen von Miviludes hinterfragen und nach alternativen Perspektiven suchen, um eine ausgewogenere Sichtweise zu bieten.

• Der öffentliche Diskurs muss sich von Angstnarrativen abwenden und hin zu einem differenzierteren Verständnis religiöser Vielfalt gehen. Dies erfordert einen offenen Dialog und die Verpflichtung, die Rechte aller Menschen zu schützen, unabhängig von ihrem Glauben.

Dieser Artikel ist der erste einer Reihe von Untersuchungen über die Beziehung zwischen Miviludes und den französischen Medien. Ich hoffe, eine fundiertere und ausgewogenere Diskussion über Sektenrisiken in Frankreich zu fördern, indem ich die Mängel in ihrem Ansatz und die Auswirkungen auf religiöse Minderheiten offenlege.

Es steht viel auf dem Spiel. Wenn man nichts dagegen unternimmt, wird die Rückkopplungsschleife zwischen Miviludes und den Medien die Religions- und Glaubensfreiheit weiter untergraben und damit genau die Werte untergraben, die Frankreich angeblich hochhält. Es ist an der Zeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und von beiden Institutionen mehr Rechenschaft zu verlangen.

The European Times

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