"Porträts im Glauben„“ ist ein Abschnitt, der sich dem Leben und Vermächtnis von Personen widmet, die sich für den interreligiösen Dialog, Religionsfreiheit und den Weltfrieden einsetzen.
In den stillen Wäldern im Norden des Staates New York, wo der Wind durch uralte Bäume rauscht und das Land Geschichten birgt, die älter sind als die Erinnerung, wandelt Chefkoch Oren Lyons mit der beständigen Anmut eines Mannes, der seinen Platz in der Welt kennt. Als Treuerhüter des Schildkröten-Clans der Onondaga-NationLyons hat sein Leben damit verbracht, Tradition, Aktivismus und interreligiösen Dialog miteinander zu verknüpfen und so ein Gewebe der Hoffnung und Widerstandsfähigkeit für die indigenen Völker und den Planeten zu schaffen.
Wurzeln im Langhaus
Lyons wurde 1930 geboren und wuchs in den Traditionen der Haudenosaunee, der Irokesen-Konföderation, auf, einem Zusammenschluss sechser Nationen, die durch das Große Gesetz des Friedens verbunden sind. Seine frühen Jahre waren geprägt vom Rhythmus des Gemeinschaftslebens, in dem Geschichten, Zeremonien und die Natur die Grundlage des gegenseitigen Verständnisses bildeten. Diese prägenden Erfahrungen weckten in ihm einen tiefen Respekt für die Verbundenheit aller Lebewesen und die damit verbundene Verantwortung.
Nach seinem Dienst in der US-Armee besuchte Lyons mit einem Lacrosse-Stipendium die Syracuse University und zeichnete sich als All-American-Athlet aus. Doch trotz seiner herausragenden Leistungen auf dem Spielfeld blieb er seinem kulturellen Erbe tief verbunden und betrachtete Lacrosse nicht nur als Sport, sondern als heiliges Spiel mit spiritueller Bedeutung.
Eine Stimme bei den Vereinten Nationen
Lyons' Engagement für Gerechtigkeit führte ihn über die Grenzen seiner Gemeinde hinaus auf die Weltbühne. In den 1970er Jahren wurde er zu einer prominenten Figur der Red-Power-Bewegung und setzte sich für die Rechte und Souveränität der indigenen Bevölkerung ein. Seine Eloquenz und moralische Klarheit erregten die Aufmerksamkeit internationaler Gremien, und 1982 beteiligte er sich an der Gründung der UN-Arbeitsgruppe für indigene Bevölkerungsgruppen.
Über ein Jahrzehnt lang nahm Lyons an UN-Treffen teil und setzte sich unermüdlich dafür ein, dass die Stimmen der indigenen Völker in Diskussionen über Menschenrechte und Umweltschutz Gehör fanden. Sein Engagement gipfelte in einer historischen Rede vor der UN-Generalversammlung 1992, in der er das Internationale Jahr der indigenen Völker eröffnete und die Notwendigkeit einer neuen Partnerschaft auf der Grundlage gegenseitigen Respekts und Verständnisses betonte.
Brücken zwischen Glauben und Kulturen
Über sein politisches Engagement hinaus ist Oren Lyons eine Brücke zwischen verschiedenen spirituellen Traditionen. Er hat Dialoge mit Führern verschiedener Glaubensrichtungen geführt, darunter Dalai Lama und Mutter Teresa, um gemeinsame Werte und geteilte Verantwortung zu ergründen. Durch diese Interaktionen hat Lyons die universellen Prinzipien von Mitgefühl, Verantwortung und der Heiligkeit des Lebens hervorgehoben, die vielen religiösen Lehren zugrunde liegen.
Seine Teilnahme an interreligiösen Konferenzen und Organisationen hat das Bewusstsein für indigene spirituelle Perspektiven geschärft und die Bedeutung der Harmonie mit der Natur und der Anerkennung aller Lebewesen als Verwandte betont. Lyons' Beiträge haben den globalen Dialog über Ethik, Ökologie und die Rolle der Spiritualität bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen bereichert.
Oren Lyons: Ein Vermächtnis der Weisheit
Als Professor an der University at Buffalo hat Lyons unzählige Studierende betreut und dabei Erkenntnisse aus seinem kulturellen Erbe und seinen persönlichen Erfahrungen weitergegeben. Seine Lehren betonen die Notwendigkeit langfristigen Denkens und fordern Einzelpersonen und Gesellschaften auf, die Auswirkungen ihres Handelns auf zukünftige Generationen zu bedenken. Dieses zentrale Prinzip der Haudenosaunee-Philosophie fordert, Entscheidungen im Hinblick auf das Wohl der siebten Generation zu treffen.
Lyons' Schriften, darunter Beiträge zu Werken wie „Exiled in the Land of the Free“, befassen sich mit den Schnittstellen von Demokratie, indigener Regierungsführung und Umweltethik. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit fordert er die Leser dazu auf, vorherrschende Narrative zu überdenken und den Wert indigener Wissenssysteme anzuerkennen.
Fortsetzung der Reise
Auch mit über 2024 Jahren ist Oren Lyons eine aktive und geschätzte Persönlichkeit, deren Stimme Klarheit und Überzeugung ausstrahlt. Er setzt sich weiterhin für die Rechte indigener Völker, den Umweltschutz und die Förderung interreligiöser Verständigung ein. Sein Lebenswerk zeugt von der Kraft des Glaubens, der Widerstandsfähigkeit und der anhaltenden Stärke kultureller Traditionen. Im Oktober XNUMX wurde Lyons von der Thomas Berry Foundation und dem Center for Earth Ethics mit dem Thomas Berry Award ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt Personen, die ihr Leben dem Dienst an der Erde gewidmet haben, und unterstreicht Lyons' lebenslanges Engagement für indigene Führung und Umweltaktivismus.
In einer Welt, die mit ökologischen Krisen und sozialer Spaltung zu kämpfen hat, bietet Lyons ein leuchtendes Vorbild und erinnert uns daran, dass wahrer Fortschritt erfordert, die Weisheit der Vergangenheit zu würdigen, die Vielfalt der Gegenwart zu akzeptieren und sich für eine Zukunft einzusetzen, in der alle Lebewesen in Gleichgewicht und Harmonie gedeihen können.