NIEDERLANDE, 19. Mai – Nachrichtenartikel | 19 | 05:2022 – Dieses Jahr feiern wir 15 Jahre diplomatische Beziehungen mit Slowenien. Aus diesem Grund schenken die Niederlande Slowenien am 17. Mai, dem Weltbienentag, ein Bienenhaus. Der niederländische Botschafter Johan Verboom spricht über die Bienenkultur in Slowenien. „Bienen sind hier fast heilig“, sagt er. Viele Schulen in Slowenien haben ein Bienenhaus, sodass Kinder schon in jungen Jahren die Bedeutung der Bienen kennenlernen. Bienen produzieren nicht nur Honig, sondern bestäuben auch viele der von uns verzehrten Nutzpflanzen. „Wir schenken einer Schule in Duplek, zwei Autostunden von der Hauptstadt Ljubljana entfernt, ein Bienenhaus“, sagt Johan. "Wir haben Belgien und Luxemburg eingeladen, sich uns anzuschließen, daher wird die Präsentation eine Benelux-Veranstaltung sein."
Nach Rücksprache mit der slowenischen Botschaft in Den Haag wurde beschlossen, dieses Jubiläum in beiden Ländern zu feiern. Die slowenische Botschaft wird deshalb 30 Rosenstöcke im Westbroek Park in Den Haag pflanzen, denn auch Rosen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.
Enger Partner
Slowenien wurde erst 1991 ein unabhängiger Staat. Bis dahin war es Teil des ehemaligen Jugoslawien. 2004 trat es als erstes Land der Region der Europäischen Union bei.
Wie Johan betont, sind Slowenien und die Niederlande seit dieser Zeit enge Partner. Sie suchen die gegenseitige Unterstützung innerhalb der EU und der NATO sowie als Schengen-Staaten. „Wir arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen, und unsere bilateralen Beziehungen sind ausgezeichnet“, sagt er. „Der Handel zwischen unseren Ländern beläuft sich auf 1.7 Milliarden Euro pro Jahr, und er wächst weiter. Alle Blumen, die ich hier sehe, stammen aus den Niederlanden, und das Interesse an unseren innovativen Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft ist groß. Wir wiederum importieren pharmazeutische und landwirtschaftliche Produkte sowie Maschinen aus Slowenien.“
Die Niederlande sind bei Slowenen beliebt. „Niederländisch wird an der Universität Ljubljana unterrichtet und wir haben jetzt 400 Alumni in unserer Datenbank“, sagt Johan. „Niederländische Bücher werden ins Slowenische übersetzt und niederländische Künstler stellen hier aus. Diesen Monat gibt es zum Beispiel eine Fotoausstellung und eine Ausstellung über Biodesign.“
Weltbienentag
Bienen sind fast heilig in Slowenien, wo es mehr Imker gibt als in jedem anderen Land der Welt – vier von tausend Slowenen halten Bienen. Überall, wo Botschafter Johan Verboom hingeht, sieht er Bienenstöcke. „Die Fronten der Bienenhäuser sind in verschiedenen leuchtenden Farben und Mustern bemalt“, sagt er. "Der Hauptzweck besteht darin, den Imkern dabei zu helfen, die verschiedenen Bienenfamilien auseinanderzuhalten, aber die Häuser sind auch Kunstwerke, die die Landschaft verschönern."
Weil Bienen den Slowenen so wichtig sind, haben sie sich erfolgreich bei den Vereinten Nationen für einen Weltbienentag eingesetzt. Ab 2018 feiern Menschen auf der ganzen Welt am 20. Mai die Rolle der Bienen und anderer Bestäuber. An diesem Tag wurde Anton Janša, ein Pionier der modernen Imkerei, geboren. 'Namensvetter des slowenischen Ministerpräsidenten Janez Janša!'
„Slowenen sind Experten in der Imkerei“, fährt Johan fort. „Jedes Jahr produziert das Land 25 Tonnen Honig. Hier gibt es etwa 170,000 Bienenvölker und 500 Bienenarten.“ Johan ist besonders beeindruckt, dass der Honig sowohl lokal produziert als auch verkauft wird. "Imkerei ist Nationalsport."
Bienenschutz in den Niederlanden und anderswo
Bienen produzieren nicht nur Honig, sie bestäuben auch viele Nahrungspflanzen, insbesondere Obst und Gemüse. Ohne Bienen würden uns diese Lebensmittel verloren gehen und unsere Ernährungssicherheit wäre bedroht.
In den Niederlanden sind Wildbienen durch Verstädterung und intensive Landwirtschaft bedroht. Die Niederlande haben daher einen Aktionsplan zum Schutz von Bienen und anderen Bestäubern ausgearbeitet, die für unsere Ernährung unerlässlich sind.
Auf internationaler Ebene haben die Niederlande die Initiative ergriffen, dass Länder enger zusammenarbeiten, um Bienen und andere Bestäuber zu fördern. Diese Länder bilden die Koalition der Willigen für Bestäuber.
