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Im Visier von Menschenhändlern – Ukrainische Flüchtlinge mit hohem Ausbeutungsrisiko

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Wien (Österreich), 24. März 2022 — Einen Monat nach Kriegsbeginn in der Ukraine fliehen weiterhin Millionen von Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, aus ihrer Heimat. Solange der Konflikt andauert, wächst das Risiko, dass sie von Menschenhändlern und kriminellen Netzwerken angegriffen werden.

Das Büro der Vereinten Nationen für Drogenbekämpfung (UNODC), die führende Einheit innerhalb des UN-Systems zur Bekämpfung der kriminellen Elemente von Menschenhandel, unterstützt Länder, die von der Flüchtlingskrise betroffen sind, dabei, potenzielle Opfer zu identifizieren und kurz- und langfristige Strategien zur Verhinderung dieses Verbrechens zu entwickeln.

Neueste Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) zeigen, dass etwa neunzig Prozent der über 3.6 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine Frauen und Kinder sind.

„Beweise aus Konflikten zeigen, dass Kriminelle vom Chaos und der Verzweiflung des Krieges profitieren. Die Krise erhöht die Anfälligkeit sowie die Möglichkeiten, Menschen in Not auszubeuten, insbesondere Binnenvertriebene und Flüchtlinge“, sagt UNODC-Exekutivdirektorin Ghada Waly.

UNODC arbeitet eng mit anderen UN- und internationalen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Strafverfolgungsbehörden zusammen, um die Reaktionen auf die aktuellen Risiken zu koordinieren.

„Menschen, die vor Konflikten geflohen sind, insbesondere Frauen und Kinder, sind besonders von Menschenhandel und Ausbeutung bedroht“, sagt Frau Waly.  

„Je länger ein Konflikt dauert, desto verwundbarer können sie werden, wenn sie darum kämpfen, ein neues Leben zu beginnen. Wir müssen dringend und entschlossen handeln, um Menschen zu schützen und zu verhindern, dass sie Opfer von Menschenhändlern werden.“

UNODC-Forschung hat gezeigt, wie Menschen, die vor Konflikten fliehen, anfällig dafür sind, Opfer von Menschenhandel zu werden.

Einige Jahre nach Beginn des Krieges in Syrien stellten UNODC-Daten einen raschen Anstieg der Zahl identifizierter Opfer von Menschenhandel aus Syrien im Nahen Osten, in der Türkei und in europäischen Ländern fest.

Im Jahr 2018 hob der Global Report hervor, wie Afghanen und Rohingya aus Myanmar, die vor Konflikten und Verfolgung flohen, von Menschenhändlern angegriffen wurden.

„Menschen, die vor Konflikten fliehen, befinden sich in einer sehr gefährlichen und prekären Situation“, sagt Ilias Chatzis, Leiter der UNODC-Sektion für Menschenhandel und Migrantenschmuggel.

„Sie lassen sich leichter durch falsche Reisearrangements und gefälschte Stellenangebote täuschen, die sie in ausbeuterische Situationen führen. Es ist bekannt, dass Menschenhändler solche Methoden sowie Gewalt anwenden, um ihre Opfer auszutricksen und zu zwingen.“

Globale Daten zu aufgedeckten Fällen von Menschenhandel, die UNODC seit 2006 sammelt, zeigen weiterhin, dass Frauen das Hauptziel von Menschenhändlern sind und in erster Linie sexueller Ausbeutung ausgesetzt sind.

Gleichzeitig zeigen die Zahlen durchweg einen Anstieg der Zahl der als Opfer von Menschenhandel identifizierten Kinder. Jungen und Mädchen machen derzeit etwa ein Drittel aller identifizierten Opfer von Menschenhandel aus, ein Anteil, der sich in den letzten 15 Jahren verdreifacht hat.

„Wenn wir uns überlegen, welche Personengruppen die Hauptziele von Menschenhändlern sind, ist die Gefahr offensichtlich, zumal die meisten Frauen, die die Ukraine verlassen, ohne andere erwachsene Familienmitglieder reisen und einige Kinder sogar allein reisen“, sagt Herr Chatzis.

Laut den Anti-Trafficking-Experten von UNODC müssen sich Länder, die Flüchtlinge aufnehmen, der Risiken der Ausbeutung bewusst sein und den Zugang für Flüchtlinge zu grundlegenden Dienstleistungen, einschließlich Bildung und Kinderbetreuung, sowie Beschäftigungsmöglichkeiten sicherstellen.  

„Die schnellen Maßnahmen, die viele europäische Länder ergriffen haben, um Flüchtlingen den sicheren Grenzübertritt und den Erhalt von humanitären Visa zu ermöglichen, bieten vorübergehenden Schutz und haben die Notwendigkeit für diejenigen, die auf der Flucht sind, auf Schleuser zurückzugreifen, erheblich reduziert“, sagt Ilias Chatzis.

„Aber das Risiko des Menschenhandels wird kurzfristig nicht verschwinden. Wir sehen eine riesige Zahl von Flüchtlingen. Wenn sie nicht angemessen unterstützt werden, steigt das Risiko der Ausbeutung“, fügt er hinzu.

UNODC-Kriminalitätspräventionsexperten unterstützen NGOs, Grenzkontroll- und Strafverfolgungsbeamte in von der Flüchtlingskrise betroffenen Ländern, um die Bemühungen zur Bekämpfung des Menschenhandels zu verstärken, die die Früherkennung und Prävention damit zusammenhängender krimineller Aktivitäten sowie die Identifizierung und den Schutz der Opfer umfassen.

Der Menschenhandel mit ukrainischen Opfern ist bereits eine gut etablierte, illegale Industrie mit kriminellen Netzwerken, die zwischen der Ukraine und den Nachbarländern operieren Europa und Zentralasien.

Opfer werden in der Ukraine ausgebeutet und Ukrainer werden international gehandelt. Die UNODC Global Database zeigt, dass im Jahr 2018 ukrainische Opfer als Opfer von Menschenhandel in 29 Länder identifiziert wurden. Über die Hälfte wurde in der Russischen Föderation und ein Viertel in Polen identifiziert.

Das UNODC-Forschungspapier „Conflict in Ukraine: Key Evidence on Risks of Trafficking in Persons and Smuggling of Migrants“ ist abrufbar .

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