- Veröffentlichung des Berichts der hochrangigen Task Force des Eurosystems zum digitalen Euro
- Das Eurosystem muss auf mögliche künftige Entscheidungen zur Einführung des digitalen Euro vorbereitet sein
- Öffentliche Konsultationen und Experimente sollen eingeleitet werden
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute einen umfassenden Bericht über die mögliche Ausgabe eines digitalen Euro veröffentlicht, der von der Hochrangigen Arbeitsgruppe des Eurosystems zur digitalen Währung der Zentralbank (CBDC) erstellt und vom EZB-Rat genehmigt wurde.
Ein digitaler Euro wäre eine elektronische Form von Zentralbankgeld, die allen Bürgern und Unternehmen – wie Banknoten, aber in digitaler Form – zugänglich wäre, um ihre täglichen Zahlungen schnell, einfach und sicher zu leisten. Es würde Bargeld ergänzen, nicht ersetzen. Das Eurosystem wird in jedem Fall weiterhin Bargeld ausgeben.
„Der Euro gehört den Europäern und unsere Mission ist es, sein Wächter zu sein“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. „Die Europäer wenden sich bei Ausgaben, Sparen und Investitionen zunehmend der Digitalisierung zu. Unsere Aufgabe ist es, das Vertrauen in Geld zu sichern. Das bedeutet, den Euro fit für das digitale Zeitalter zu machen. Wir sollten bereit sein, im Bedarfsfall einen digitalen Euro auszugeben.“
Die Task Force des Eurosystems, die Experten der EZB und 19 nationaler Zentralbanken des Euroraums zusammenbrachte, ermittelte mögliche Szenarien, die die Ausgabe eines digitalen Euro erfordern würden. Zu diesen Szenarien gehören eine erhöhte Nachfrage nach elektronischen Zahlungen im Euroraum, die ein europäisches risikofreies digitales Zahlungsmittel erfordern würde, ein deutlicher Rückgang der Verwendung von Bargeld als Zahlungsmittel im Euroraum, die Einführung globaler privater Zahlungsmittel von Zahlungen, die regulatorische Bedenken aufwerfen und Risiken für die Finanzstabilität und den Verbraucherschutz bergen könnten, sowie eine breite Aufnahme von CBDCs, die von ausländischen Zentralbanken ausgegeben werden.
„Technologie und Innovation verändern die Art und Weise, wie wir konsumieren, arbeiten und miteinander umgehen“, sagte Fabio Panetta, Mitglied des Direktoriums der EZB und Vorsitzender der Task Force. „Ein digitaler Euro würde Europas Streben nach kontinuierlicher Innovation unterstützen. Es würde auch zu seiner finanziellen Souveränität beitragen und die internationale Rolle des Euro stärken.“
Ein digitaler Euro würde das öffentliche Gut bewahren, das der Euro den Bürgern bietet: freien Zugang zu einem einfachen, allgemein akzeptierten, risikofreien und vertrauenswürdigen Zahlungsmittel. Sie birgt auch Herausforderungen, denen das Eurosystem jedoch mit geeigneten Strategien bei der Gestaltung des digitalen Euro begegnen kann.
Der EZB-Rat hat noch keine Entscheidung über die Einführung eines digitalen Euro getroffen.
Das Eurosystem wird sich intensiv mit Bürgern, Hochschulen, dem Finanzsektor und Behörden austauschen, um ihre Bedürfnisse sowie die Vorteile und Herausforderungen, die sie sich von der Ausgabe eines digitalen Euro erwarten, im Detail zu bewerten. Am 12. Oktober wird eine öffentliche Konsultation eingeleitet.
Unbeschadet der endgültigen Entscheidung wird parallel dazu mit dem Experimentieren begonnen.
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