EU und Armenien: Am 1. März 2021 tritt das umfassende und verstärkte Partnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und Armenien (CEPA) in Kraft. Es wurde nun von der Republik Armenien, allen EU-Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament ratifiziert. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die Beziehungen zwischen der EU und Armenien.
Dieses Abkommen bietet einen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen der EU und Armenien in einer Vielzahl von Bereichen: Stärkung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte; Schaffung von mehr Arbeitsplätzen und Geschäftsmöglichkeiten, Verbesserung der Gesetzgebung, öffentliche Sicherheit, eine sauberere Umwelt sowie bessere Bildung und Forschungsmöglichkeiten. Diese bilaterale Agenda trägt auch zum Gesamtziel der EU bei, ihre Beziehungen zu den Ländern ihrer östlichen Nachbarschaft durch den Rahmen der Östlichen Partnerschaft zu vertiefen und zu stärken.
Hoher Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik/Vizepräsident der Europäischen Kommission, Josep Borrell, sagte: "Das Inkrafttreten unseres umfassenden und vertieften Partnerschaftsabkommens erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Armenien vor erheblichen Herausforderungen steht. Es sendet ein starkes Signal, dass die EU und Armenien sich demokratischen Grundsätzen und der Rechtsstaatlichkeit sowie einer umfassenderen Reformagenda verpflichtet fühlen. In politischen, wirtschaftlichen, handelsbezogenen und anderen sektoralen Bereichen zielt unser Abkommen darauf ab, das Leben der Menschen positiv zu verändern und die Herausforderungen der armenischen Reformagenda zu bewältigen.“
Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung, Olivér Varhelyi, unterstrich: „Während dies schwierige Zeiten für Armenien sind, steht die Europäische Union dem armenischen Volk weiterhin zur Seite. Das Inkrafttreten des bilateralen Abkommens zwischen der EU und Armenien am 1. März wird es uns ermöglichen, unsere Arbeit in den vorrangigen Bereichen Wirtschaft, Konnektivität, Digitalisierung und grüne Transformation zu verstärken. Diese werden konkrete Vorteile für die Menschen haben und sind der Schlüssel für die sozioökonomische Erholung und die längerfristige Widerstandsfähigkeit des Landes. In den aktuellen turbulenten Tagen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die Demokratie und die verfassungsmäßige Ordnung zu respektieren.“
Das Abkommen wurde im November 2017 unterzeichnet und seit dem 1. Juni 2018 wurden wesentliche Teile davon vorläufig angewendet. Seitdem hat sich die Breite und Tiefe der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Armenien und der Europäischen Union stetig weiterentwickelt. Bei der 3. Partnerschaftsrat EU-Armenien Am 17. Dezember 2020 bekräftigten die Europäische Union und Armenien ihr uneingeschränktes Engagement für die Umsetzung des CEPA.
Das Abkommen spielt eine wichtige Rolle für die Modernisierung Armeniens, insbesondere durch die Annäherung der Rechtsvorschriften an EU-Normen in vielen Bereichen. Dazu gehören Reformen der Rechtsstaatlichkeit und der Achtung der Menschenrechte, insbesondere ein unabhängiges, effizientes und rechenschaftspflichtiges Justizsystem, sowie Reformen, die darauf abzielen, die Reaktionsfähigkeit und Effektivität öffentlicher Institutionen zu verbessern und die Bedingungen für eine nachhaltige und integrative Entwicklung zu fördern.
Mit Inkrafttreten des Abkommens am 1. März wird die Zusammenarbeit in den Bereichen verstärkt, für die bisher keine vorläufige Anwendung des Abkommens erforderlich war. Die Europäische Union ist bereit und freut sich darauf, noch enger mit Armenien an der vollständigen und wirksamen Umsetzung des Abkommens zu arbeiten, in unserem beiderseitigen Interesse und zum Nutzen unserer Gesellschaften und Bürger.
Für mehr Informationen
Text des umfassenden und erweiterten Partnerschaftsabkommens zwischen der EU und Armenien
Website der EU-Delegation in Armenien