Aktivisten der polnischen Öko-Organisation Open Cages forderten nach einer Untersuchung vor Ort in Bulgarien die sofortige Schließung einer Nerzfarm in Bulgarien.
Auf der Farm in der Nähe von Stara Zagora werden jährlich etwa 100,000 Tiere getötet. Die Felle werden nach Angaben der Organisation unter anderem in die Länder der Europäischen Union exportiert.
„Ich bin seit vielen Jahren investigativer Aktivist und habe die schlimmsten Gräueltaten gesehen, die an Tieren begangen werden können. Was ich jedoch sah, war selbst für uns schockierend“, sagte Bohna Viltovska, Direktorin für Ermittlungen und Interventionen von Open Cages.
„Im Jahr 2021 führten Aktivisten von Open Cages und der bulgarischen Organisation Invisible Animals eine Untersuchung der letzten funktionierenden Nerzfarm in Bulgarien durch, auf der jährlich etwa 100,000 Tiere getötet werden“, sagte Bogna Viltovska.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen die schrecklichen Bedingungen, unter denen die Tiere in Magerito gehalten werden. Nerze leben in beschädigten, kaputten und schmutzigen Zellen voller Nahrung und Exkremente. Ein beträchtlicher Teil ihrer Tiere ist verletzt oder tot, und die Arbeiter entfernen die Körper toter Tiere nicht regelmäßig. Es kam vor, dass die Körper der Tiere so lange belassen wurden, dass sie mit dem Käfig verschmolzen.
Hervorzuheben ist, dass der untersuchte Betrieb über ein WelFur-Branchenzertifikat verfügt, das das Wohlergehen der Züchter – unter anderem eine angemessene Ernährung, Lebensbedingungen und Gesundheit – garantieren soll. Die Untersuchung beweist jedoch, dass dieses Zertifikat nur Fassade ist und den Tieren in keiner Weise den nötigen Lebensraum bietet.
Nerze, denen es gelang, aus ihren Käfigen zu entkommen, flohen unkontrolliert von der Farm und der Umgebung, was eine ernsthafte Gefahr für die Artenvielfalt und die Umwelt darstellte. Der amerikanische Nerz gilt als invasive Art (eine Art, die versehentlich oder absichtlich in einen fremden Lebensraum eingeführt wurde und im Wettbewerb um Ressourcen eine dominierende Stellung gegenüber der lokalen Flora oder Fauna einnimmt).
Die in Polen registrierte Open Cages Association operiert seit 2012 mit Hilfe von „Menschen, die das Schicksal von Nutztieren ändern wollen“ und ist mit der dänischen „Anima International“ verbunden, berichtet offnews.bg.
