Archäologen entdeckten bei Ausgrabungen in der Nähe der ehemaligen Residenz von Nadir Shah, der „Napoleon von Persien“ genannt wird, zahlreiche Relikte, von denen die ältesten aus der Bronzezeit stammen.
Nach Angaben der Teheran Times wurden in der Nähe der nordöstlichen Dörfer Khalaj, Kolleh-Zu und Garu im Kreis Kalat in der Provinz Razavi-Khorasan antike Relikte gefunden.
Nach vorläufigen Schätzungen entstanden sie zwischen der Bronzezeit und der Qajar-Ära (1789-1925 n. Chr.). Nach Angaben des Grabungsleiters Hamed Tahmasbizadeh wurden bisher 127 historische Relikte und zerstörte Denkmäler identifiziert.
So haben Archäologen Überreste von Wasser- und Windmühlen, antiken Meliorationssystemen, unterirdischen Aquädukten, Straßen, Treppen und Mauern gefunden. Außerdem wurde ein Friedhof gefunden, der nach vorläufigen Schätzungen aus der Eisen- und Bronzezeit stammt. Bei groß angelegten archäologischen Ausgrabungen wurden auch eine alte Mine und die Überreste von Türmen, Festungen, Moscheen, öffentlichen Bädern, Brücken und historischen Gärten gefunden, sagte Tahmasbizade.
Das Interesse an den Funden wird dadurch geschürt, dass sie alle in unmittelbarer Nähe von Qasr-e-Khorshid, dem „Palast der Sonne“, entstanden sind. So heißt das Kultdenkmal des 18. Jahrhunderts, das die Residenz des persischen Schahs Nadir (1688-1747 n. Chr.) war. Er schuf ein großes Reich, das sich vom modernen Nordindien bis zu den Bergen des Kaukasus erstreckte.
Aus schriftlichen Quellen ist bekannt, dass der Palast nach Khorshid, einer von Nadirs Frauen, benannt wurde. Bemerkenswert ist, dass es nie fertiggestellt wurde. Der Bau wurde nach dem plötzlichen Tod des Herrschers aufgrund der unmittelbar danach einsetzenden politischen Unsicherheit eingestellt. In der Qajar-Ära wurde der Palast jedoch als Hauptquartier genutzt.
Nadir Shah gilt als einer der mächtigsten Herrscher der iranischen Geschichte. Er kam an die Macht, als das Land im Chaos war. Es gelang ihm, viele erfolgreiche Militärkampagnen durchzuführen und das persische Königreich wieder zu vereinen. Die Encyclopedia Britannica sagt, dass Nadir Shah nicht nur „Napoleon von Persien“, sondern auch „Der zweite Alexander“ genannt wird.